Sicherheitssandalen – Übersicht & Kaufberatung
Warum Sicherheitssandalen?
Sicherheitssandalen sind spezielle Arbeitsschuhe mit offener oder teiloffener Bauweise. Sie vereinen die Schutzfunktionen klassischer Sicherheitsschuhe mit hoher Atmungsaktivität. Typische Merkmale sind eine Schutzkappe (aus Stahl oder Kunststoff), eine rutschfeste Sohle, antistatische Eigenschaften und oft eine durchtrittsichere Zwischensohle.
Einsatzbereiche
- Warme Produktionshallen und Logistikbereiche ohne ständige Nässe
- Montagearbeitsplätze in Innenräumen
- Leichte Handwerksarbeiten im Sommer
- Bereiche, in denen maximale Belüftung der Füße wichtig ist
Zielgruppen
- Mitarbeiter in Lager, Logistik und Produktion
- Handwerker bei trockenen Einsätzen
- Servicepersonal, das viel steht oder unterwegs ist
Vorteile
- Schutz: Zehenkappen und rutschfeste Sohlen bieten grundlegende Sicherheitsfunktionen
- Komfort: Offene Bauweise und oft weiche, dämpfende Einlagen für langes Tragen
- Langlebigkeit: Robuste Materialien und geprüfte Normen (z. B. S1 / S1P)
- Funktionalität: Antistatik, ESD-Eignung oder durchtrittssichere Sohlen je nach Modell
Viele Anwender schätzen besonders die gute Belüftung bei gleichzeitigem Fußschutz. Hersteller wie Elten oder Puma bieten Modelle, die Komfort und Normkonformität verbinden.
Welche Materialien/Technologien sind für Sicherheitssandalen relevant?
Sicherheitssandalen kombinieren verschiedene Materialien, um Schutz, Gewicht und Tragekomfort in Einklang zu bringen.
Zehenkappen
- Stahlkappe: Sehr robust, klassischer Schutz nach EN ISO 20345.
- Kunststoff-/Faserkappe (z. B. Glasfaser): Leichter, nicht magnetisch und besser wärmeisolierend.
Durchtrittschutz
- Metallene Zwischensohle: Sehr dünn und beständig gegen spitze Gegenstände.
- Textile Zwischensohle wie Kevlar®: Metallfrei, flexibler und beweglicher bei vergleichbarem Schutz.
Obermaterialien
- Leder: Robust, passt sich gut an; hochwertige Hersteller nutzen teilweise lokal gegerbtes, CO2-neutral produziertes Leder.
- Textil/Synthetik: Sehr atmungsaktiv und leicht. Ideal bei hohen Temperaturen.
Sohlenaufbau
- PU/PU oder PU/TPU: Kombination aus dämpfender Mittelsohle (PU) und abriebfester Laufsohle (TPU oder Gummi).
- Rutschhemmung: Die Klassifizierungen SRA/SRB/SRC geben Hinweise auf Haftung auf Keramik/Seife bzw. Stahl/Öl.
- Öl- und chemikalienbeständigkeit: Relevant für Werkstätten und Industrieeinsätze.
Konstruktion: 2‑Lagen vs. 3‑Lagen
- 2‑Lagen-Sohle: Typischer Aufbau mit Mittelsohle und Laufsohle. Leichter und flexibler.
- 3‑Lagen-Sohle: Zusätzliche Schicht zur Dämpfung oder Stabilisierung. Bietet mehr Komfort bei langem Stehen.
Beschichtungen & Imprägnierung
- DWR (Durable Water Repellent): Abperlende Wirkung bei Textilien; bei Sandalen seltener, kann aber Schmutz abweisen.
- PU-Beschichtungen: Schützen Lederanteile und erhöhen die Abriebfestigkeit.
Markenbeispiele aus dem Sortiment
- Elten – Modelle mit semi‑orthopädischen Einlegesohlen und geringem Gewicht; einige Varianten verwenden lokal gegerbtes, CO2‑neutral hergestelltes Leder.
- Puma – Sportliche Konstruktion kombiniert mit Arbeitsschutzkomponenten für hohen Tragekomfort.
Wie pflege und warte ich Sicherheitssandalen richtig?
- Vorbereitung
- Reißverschlüsse, Schnallen und Klett schließen.
- Groben Schmutz mit Bürste oder Tuch entfernen.
- Einlegesohlen herausnehmen, falls möglich.
- Waschen
- Leder: Nicht in die Waschmaschine. Mit feuchtem Tuch und neutraler Lederseife reinigen.
- Textil/Synthetik: Schonwaschgang bei 30 °C mit speziellem Schuh‑ oder Feinwaschmittel, wenn der Hersteller das erlaubt.
- Keine aggressive Chemie oder Bleichmittel verwenden.
- Imprägnieren
- Bei textilen Anteilen DWR‑Imprägnierer oder Schuhspray verwenden.
- Für Leder spezielle Leder‑Imprägnierer oder -Conditioner nutzen.
- Aktivierung: Manche Imprägnierungen lassen sich kurz im Trockner bei niedriger Temperatur aktivieren — nur wenn der Hersteller dies erlaubt.
- Trocknen & Aufbewahrung
- Lufttrocknen an einem gut belüfteten Ort, fern von direkter Hitze oder Sonne.
- Leder gelegentlich mit Pflege behandeln, um Austrocknen zu verhindern.
- Kühl, trocken und lichtgeschützt lagern.
- Reparaturmöglichkeiten
- Einlegesohlen bei Dämpfungsverlust ersetzen.
- Kleine Löcher und Nähte: Schuster oder spezialisierte Werkstatt repariert Nähte oder klebt Sohlen nach.
- Riemen, Klett und Schnallen: Ersatzteile oft beim Hersteller oder Fachhändler erhältlich.
- Durchrostete oder stark abgenutzte Sohlen: Professionelles Neubesohlen oder Austausch empfohlen.
Praktische Tipps von Fachberatern
- Wechseln Sie die Einlagen regelmäßig, um Geruch und Feuchtigkeit zu reduzieren.
- Verwenden Sie keine offene Flamme oder direkte Heizquellen zum Trocknen.
- Notieren Sie Modell und Hersteller für Ersatzteile – das spart Zeit bei Reparaturen.
Anwendungsbeispiele
Beispiel 1: Logistik im Hochsommer Ein Lagerarbeiter trägt an heißen Tagen eine Sicherheitssandale mit Kunststoffkappe und Kevlar®-Zwischensohle. Er profitiert von guter Belüftung, ohne auf Zehenschutz und Durchtrittssicherheit verzichten zu müssen. Die leichte Sohle reduziert die Ermüdung beim Laufen über lange Strecken.
Beispiel 2: Montagearbeit in trockener Produktionshalle Eine Monteurin nutzt ESD‑fähige Sandalen mit antistatischer Ausstattung beim Arbeiten an elektronischen Baugruppen. Die Sandale verhindert elektrostatische Aufladung und schützt empfindliche Bauteile – gleichzeitig bleibt der Fuß gut belüftet.
Beispiel 3: Serviceeinsatz mit langem Stehen Ein Außendienstmitarbeiter trägt eine Sandale mit semi‑orthopädischer Einlage und guter Dämpfung. Das reduziert Rückenbeschwerden durch langes Stehen und bietet ausreichend Schutz bei kurzen Handgriffsituationen.
Häufige Fragen (FAQ)
Q: Sind Sicherheitssandalen sicher genug für den Arbeitsplatz? A: Ja, sofern sie die passende Schutzklasse (z. B. S1 oder S1P) erfüllen. Wichtig ist, dass die Einsatzbedingungen trocken sind. Bei Gefährdung durch Flüssigkeiten sind geschlossene Schutzschuhe oft die bessere Wahl.
Q: Was ist der Unterschied zwischen S1 und S1P? A: Beide Klassen haben eine Zehenschutzkappe. S1P verfügt zusätzlich über eine durchtrittsichere Zwischensohle gegen spitze Gegenstände.
Q: Kann ich orthopädische Einlagen verwenden? A: Viele Modelle, insbesondere solche mit semi‑orthopädischen Einlegesohlen, erlauben orthopädische Einlagen. Achten Sie auf Herstellerangaben oder BGR191‑Konformität.
Q: Wie reinige ich meine Sicherheitssandalen richtig? A: Textile Sandalen sind meist im Schonwaschgang bei 30 °C mit speziellem Waschmittel reinigbar. Lederteile nur mit Lederpflege behandeln. Niemals in der Nähe hoher Hitze trocknen.
Q: Sind textile Zwischensohlen wie Kevlar® besser als Metall? A: Textile Zwischensohlen sind metallfrei, leichter und flexibler. Metall ist sehr dünn und besonders langlebig. Die Wahl hängt von Anforderungen an Gewicht und Mobilität ab.
Q: Wann sollte ich Sandalen ersetzen? A: Bei sichtbarer Beschädigung der Sohle, Verlust der Durchtrittsicherheit, gerissenen Riemen oder wenn Dämpfung/Komfort deutlich nachlässt. Bei Unsicherheit fachliche Beratung einholen.
Abschließender Hinweis & interne Verlinkungen
Weiterführende Informationen finden Sie in unserem Arbeitsschutz‑Ratgeber und im Pflege‑Guide für Arbeitsschuhe:
- /blog/arbeitsschutz-ratgeber
- /ratgeber/pflege-von-arbeitsschuhen
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