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Bekleidung, Schuhwerk, Schuh, Sneaker, Person
Sicherheitsschuhe

Sicherheitssuhe – Übersicht & Kaufberatung

Warum Sicherheitssuhe?

Sicherheitsschuhe (auch Schutzschuhe oder Arbeitsschuhe genannt) sind speziell entwickelt, um die Füße vor mechanischen, thermischen und chemischen Gefährdungen am Arbeitsplatz zu schützen. In vielen Branchen sind sie Pflicht – vom Bau über Industrie und Handwerk bis hin zu Rettungsdiensten, Feuerwehr, Küche oder Polizei.

Nutzen & typische Einsatzbereiche

  • Schutz vor Quetsch‑ und Stoßverletzungen durch Zehenschutzkappen (mindestens 200 J).
  • Schutz vor Durchtritt (Nägel, spitze Gegenstände) dank durchtrittsicherer Zwischensohlen.
  • Rutschhemmung sowie Öl‑ und Benzinbeständigkeit für Werkstätten und Verkehr.
  • Wasserdichtigkeit sowie Wärme‑ bzw. Kälteisolierung für Außeneinsatz, Forst und Bau.

Relevante Zielgruppen

  • Handwerker, Bauarbeiter, Montagepersonal
  • Industrie, Lager & Logistik
  • Rettungsdienste, Feuerwehr, THW
  • Köche, Lebensmittelbereich
  • Forstpersonal und Garten‑/Landschaftsbauer

Vorteile

  • Schutz: Zehenkappen, Durchtrittsschutz, thermische und elektrische Schutzoptionen
  • Komfort: moderne Dämpfung, leichte Composite‑Einlagen, atmungsaktive Ausstattungen
  • Langlebigkeit: robuste Obermaterialien (Leder, synthetische Hightech‑Fasern)
  • Funktionalität: rutschfeste Profile, wasserabweisende Membranen

Hersteller verbessern oft den Tragekomfort durch Zusatzfunktionen wie Gore‑Tex™‑Membranen oder spezielle Fersenaufbauten. Marken wie Lowa, Haix, Elten oder PFANNER® bieten Modelle, die Normanforderungen häufig übertreffen.

Welche Materialien/Technologien sind für Sicherheitsschuhe relevant?

Moderne Sicherheits‑ und Arbeitsschuhe kombinieren verschiedene Technologien, um Schutz und Tragekomfort zu vereinen.

Typische Materialien und Technologien

  • Zehenschutzkappen: Stahl, Aluminium oder Kunststoff/Composite (leichter und thermisch besser isoliert).
  • Zwischensohlen: Stahl‑Durchtrittschutz oder faserverstärkte Composite/Aramid‑Lagen (leichter, kälteisolierend).
  • Laufsohlen: PU, Gummi, TPU – abhängig von gewünschter Rutsch‑, Öl‑ und Hitzeresistenz.
  • Membranen: Gore‑Tex™ sowie andere PTFE‑ oder PU‑Membranen (wasserdicht und atmungsaktiv).
  • Obermaterial: Vollnarbenleder, Veloursleder, mikrofaserverstärkte Textilien oder lederfreie Varianten.
  • Dämpfungsmaterialien: EVA oder PU‑Kombinationen für Komfort und Energieaufnahme (E‑Kennzeichnung).

Beispiele aus dem Sortiment

  • Lowa / LARROX & Renegade‑Modelle – oft mit Gore‑Tex™‑Membran und robustem Profil, ideal für Bau und Outdoor.
  • Haix Black Eagle / Trekker – bekannt für rutschhemmende Sohlen, hochwertige Verarbeitung und schnelle Verschlusssysteme.
  • PFANNER® BOA® – Modelle mit BOA®‑Drehverschluss für schnelles An‑ und Ausziehen sowie präzise Anpassung.
  • Carhartt & Sixton – Arbeitsschuhlinien mit Fokus auf Komfort, Design und Normerfüllung.

2‑Lagen vs. 3‑Lagen‑Konstruktion (bei Membranen)

  • 2‑Lagen: Membran ist direkt mit dem Obermaterial verbunden; oft leichter und günstiger, aber bei starkem Abrieb weniger langlebig.
  • 3‑Lagen: Obermaterial + Membran + Innenfutter; robuster, komfortabler und langlebiger – ideal für regelmäßigen Außeneinsatz.

Beschichtungen & Imprägnierung

  • DWR (Durable Water Repellent): abweisende Oberflächenbehandlung, reduziert Wasseraufnahme.
  • PU‑Beschichtungen: erhöhen Abriebfestigkeit und machen die Pflege leichter. Hinweis: DWR mit der Zeit nachlässt, kann aber durch Nachimprägnieren erneuert werden.

Wie pflege und warte ich Sicherheitsschuhe richtig?

Richtige Pflege erhält Schutzwirkung, Passform und Lebensdauer.

  1. Vorbereitung
  • Reißverschlüsse und Klettverschlüsse schließen.
  • Groben Schmutz mit einer Bürste entfernen (bei Nässe zuerst trocknen lassen).
  • Einlagen herausnehmen, zum Lüften und Reinigen separat behandeln.
  1. Waschen
  • Nicht alle Modelle sind maschinenwaschbar. Membranmodelle (z. B. Gore‑Tex™) und Leder benötigen besondere Pflege.
  • Leder: feucht abwischen; bei starker Verschmutzung spezielles Lederwaschmittel verwenden. Nicht heiß waschen.
  • Textile/sportliche Sicherheitsschuhe: Feinwäsche maximal 30 °C im Schonprogramm, kein Weichspüler.
  • Immer zuerst die Herstellerhinweise prüfen.
  1. Imprägnieren
  • Nach dem Reinigen DWR‑Imprägnierung verwenden (Spray oder Waschmittel‑Imprägnierer; fluorcarbonfreie Produkte bevorzugen).
  • Membranmodelle nur mit membranschonenden Imprägniermitteln behandeln.
  • Aktivierung: Manche Imprägniermittel werden durch kurzes Erwärmen (z. B. im Trockner) aktiviert – nur wenn der Hersteller dies erlaubt.
  1. Trocknen & Aufbewahrung
  • Lufttrocknen bei Raumtemperatur; nicht auf Heizkörpern oder in direkter Sonne trocknen (das verformt Leder und schädigt Klebstoffe).
  • Formbeständig lagern: Schuhspanner oder Einlagen einsetzen, um Verformungen zu vermeiden.
  • Trocken, dunkel und gut belüftet aufbewahren.
  1. Reparaturmöglichkeiten
  • Einlagen ersetzen: verbessert Komfort und kann orthopädischen Anforderungen gerecht werden.
  • Sohlenreparatur: Laufsohlen lassen sich je nach Modell fachmännisch neu besohlen oder kleben.
  • Nähte & Obermaterial: Lederrisse repariert oft die Schusterwerkstatt; kleine Löcher mit Spezialkleber oder Nahtband flicken.
  • Reißverschluss/Verschlüsse: Austausch durch Schuster oder Hersteller‑Service möglich.

Praktische Tipps aus dem Fachhandel

  • Pflegeintervalle: Nach starker Verschmutzung immer reinigen und bei Bedarf imprägnieren; bei intensivem Außeneinsatz öfter kontrollieren.
  • Atmungsaktivität prüfen: Schwitzt man dauerhaft stark, kann ein Materialwechsel oder feuchtigkeitsregulierende Einlegesohlen helfen.

Anwendungsbeispiele

1) Bauleiter auf der Baustelle Situation: Stahlträger werden bewegt, Betonflächen sind nass, Metall‑Späne liegen herum. Lösung: Sicherheitsstiefel Klasse S3 mit Stahlkappe, durchtrittsicherer Zwischensohle, ölbeständiger FO‑Sohle und guter Rutschhemmung (SRC). Vorteil: maximaler Schutz vor Quetschungen, Durchtrittsverletzungen und Rutschunfällen.

2) Forstwirt im Winter Situation: Kettensägenarbeit auf nassen, kalten Böden. Lösung: Schnittschutzschuhe mit passender Schnittschutzklasse (CR), WR/WRU‑Obermaterial, kälteisolierender Zwischensohle (Composite statt Stahl) und griffiger Profilsohle. Vorteil: Schnittschutz, Kälteschutz und trockene Füße.

3) Rettungskräfte & Feuerwehr Situation: schnelles An‑/Ausziehen, hohe thermische Belastung. Lösung: Einsatzstiefel mit HI/HRO‑Kennzeichnungen, schnellem Verschlusssystem (z. B. Reißverschluss oder BOA®) und hoher Rutschhemmung. Vorteil: schnelle Einsatzbereitschaft, Hitzeschutz und Stabilität.

Warum der Nutzer profitiert

  • Die richtige Kombination aus Schutzklasse, Material und Passform reduziert Verletzungsrisiken und steigert die Arbeitseffizienz.
  • Moderne Materialien bieten vergleichbaren Schutz bei deutlich reduziertem Gewicht und mehr Tragekomfort.

Häufige Fragen (FAQ)

Wie erkenne ich die richtige Schutzklasse für meinen Job? Wählen Sie die Schutzklasse nach den Gefährdungen: S1/S1P für leichtere Werkstattarbeiten, S3 für Bau und Gelände (Durchtrittschutz + Profilsohle), S4/S5 für vollständig geformte, wasserdichte Stiefel. Prüfen Sie Betriebsanweisungen und Unfallverhütungsvorschriften.

Sind metallfreie Schutzkappen besser? Composite‑ oder Aluminiumkappen sind leichter und isolieren besser gegen Kälte und Strom. Stahlkappen sind bei punktuellen Belastungen robuster. Die Wahl richtet sich nach Anforderungen und Komfort.

Wie oft müssen Sicherheitsschuhe ersetzt werden? Das hängt von Einsatz und Pflege ab. Bei täglichem, hartem Einsatz etwa alle 1–2 Jahre; regelmäßige Kontrollen von Sohlenabrieb, Beschädigungen und Passform sind wichtig.

Kann ich Gore‑Tex™‑Schuhe in der Waschmaschine waschen? Nur nach Herstellerangaben: Viele Gore‑Tex™‑Modelle vertragen eine Schonwäsche (max. 30 °C) mit mildem Waschmittel, kein Weichspüler. Schonendes Reinigen per Hand und anschließendes Imprägnieren ist oft die bessere Wahl.

Schützen Sicherheitsschuhe vor elektrischen Gefahren? Es gibt elektrisch isolierte Typen (I) und leitfähige Varianten (C). Bei Arbeiten an elektrischen Anlagen sollten nur speziell gekennzeichnete, geprüfte Modelle verwendet werden.

Bekomme ich orthopädische Einlagen erstattet? Unter bestimmten Bedingungen beteiligt sich der Arbeitgeber; orthopädische Einlagen, die nach DGUV Regel 112‑191 angepasst sind, können separat verordnet werden. Klären Sie Details mit dem Betriebsarzt oder Arbeitgeber.

Wie prüfe ich die Rutschhemmung (SRA/SRB/SRC)? SRA = getestet auf keramischer Fliese mit Reinigungsmittel; SRB = getestet auf Stahlboden mit Glycerin; SRC = beide Tests bestanden. Wählen Sie je nach Untergrund die passende Kennzeichnung.

Abschließender Hinweis & interne Verlinkungen

Weitere hilfreiche Informationen finden Sie in unserem Blog (z. B. Praxistests zu Schutzschuhen) und im Ratgeberbereich für Arbeitsschutz.

Stöbere jetzt in unserer Auswahl an Sicherheitsschuhen und finde das passende Modell für deine Anforderungen.